„Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände…“ (Jes 49,16)
Liebe Firmbewerber, liebe Pfarrjugend, liebe Pfarreienmitglieder!
Die Schulkinder schreiben sich auf ihre Hand manchmal eine wichtige Kenntnis, damit sie sie oft anschauen und schnell einprägen können. Im Monat Juni werden sich unsere Firmbewerber in die Firmbücher der Pfarreien eintragen und sichtlich bekunden: ja, ich stehe zu Gott und meinem Glauben, mit meiner Unterschrift bestätige ich das. Aber bereits lange davor hat der Prophet Jesaja gesagt, was er von Gott für alle Menschen empfangen hat: „ Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände…“ (Jes 49,16).
In unserem Glauben geht also Gottes Liebe unserem Bekenntnis und unserer Liebe zuvor, weil Gott der Christen derjenige ist, der den Weg zu den Menschen sucht. In allen anderen Religionen, außer jüdischer, sind Menschen auf der Suche nach Gott. In unserem Glauben suchte uns Gott zuerst auf. Ist das nicht der Grund zur Erwiderung der Gottes Liebe, der Grund zur Lebensfreude? Es kann sein, dass jemand zu mir sagen würde: Ich habe es noch nicht entdeckt, dass Gott mich liebt. Was muss ich dafür tun? Ich würde dir sagen: Nimm Gott in deinen Alltag mit! Räume ihm nicht den letzten Platz in deinem Leben ein, sondern den ersten! Wir können Gott in alle Beschäftigungen einbeziehen, die wir Tag für Tag tun: in der Familie, Schule, Freizeit, in der Arbeitswelt. Wir können mit Ihm sprechen, Ihm stets begegnen, seine Liebe, seine Stütze und Begleitung Tag für Tag erfahren, dass Er mit uns ist und uns liebt. Wir können uns ihm ganz anvertrauen und es wird unser Leben verändern.
Mutter Teresa hat einmal gesagt, dass der Glaube die einfachste Sache dieser Welt ist. Können wir dem zustimmen? Gott schränkt uns nicht ein, sondern Er ist für uns ein Plus, ein Zugewinn an Lebensqualität, ja das wahre Lebenselixier. Wer Gottes Liebe spürt, findet Sinn in allem, was er tut und erlebt, aber auch was er erleidet. Und was immer uns das Leben bisher zugemutet haben mag und uns noch zumuten wird, was es an Wegen, Irrwegen und Umwegen gegeben haben mag, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott den Menschen findet, wenn dieser sein Herz der Liebe Gottes öffnet. Der Heilige Geist, in dem wir atmen und leben, ist ausgegossen in unsere Herzen, ist das Geschenk der Taufe, die Belohnung dafür, dass wir glauben. Er ist aber an unsere Mitarbeit angewiesen.
Deshalb entfache das Feuer in deinem Herzen, das seit deiner Taufe in ihm lodert, so dass es dir Schwung des Lobpreises und Kraft verleiht, die Liebe Gottes zu erwidern. Entdecke in allen Dingen, die du erlebst, Gottes Hl. Geist, ja Gottes Liebe: in der Musik, im Tanz, im Sport, in der Freundschaft, in der Liebe – und du wirst spüren die Sehnsucht nach Gott. Gott will unser Herz gewinnen, weil Er Sehnsucht nach dem Menschen hat.
Daniela Roth, Pastoralreferentin