Am 14. Oktober 2017 feierte unsere Kath.-Ev. Sozialstation ihr 40-jähriges Jubiläum. Die Feier begann mit einem ökumenischen Dankgottesdienst in der Pfarrkirche „Zum Hlg. Erlöser“. Pfarrer Seiler eröffnete den Wortgottesdienst mit der Begrüßung der geladenen Gäste und dem Eingangsgebet. Pfarrer Wunderer las aus dem Johannes-Evangelium das Kapitel über die Fußwaschung Jesu vor und legte anschließend in seiner Predigt dar, wie das christliche Vorbild im praktischen Umgang mit Pflegebedürftigen Orientierung geben kann.
Nach dem Gottesdienst begrüßte Pfarrer Sigalla im Pfarrsaal die Gäste, Referenten und Mitarbeiter/innen der Sozialstation. Er vertiefte ebenfalls in einer kurzen Rede den christlichen Auftrag bei der „ambulanten Pflege“ durch unsere Sozialstation.
Über die Anfänge unserer Sozialstation im Jahr 1977 berichtete dann Werner Blochum, Geschäftsführer der Sozialstation. Die vier kath. ambulanten Krankenpflegevereine der Stadtteile Göggingen, Inningen, Bergheim und St. Anton sowie der Evangelische Verein der Dreifaltigkeitskirche schlossen sich als Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der Kath.-Ev. Sozialstation zusammen. Die Schwestern Wunna (Vinzentinerin), Anna (Ev. Gemeindeschwester), Deborah (Dritter Orden) und die Altenpflegerin Hermine Moser waren die ersten Mitarbeiterinnen, die jeden Tag bei jedem Wetter die Patienten besuchten und pflegten. Dass diese häusliche Pflegearbeit an 365 Tagen im Jahr 40 Jahre lang bis zum heutigen Tag ununterbrochen geleistet werden konnte, darauf ist Werner Blochum besonders stolz und dankte allen Mitarbeiter/innen.
Peter Hell vom Caritasverband und Pfarrer Graßmann von der Diakonie Augsburg überbrachten die Grußworte ihrer Wohlfahrtsverbände. Beide sprachen über das Spannungsfeld der Wirtschaftlichkeit einerseits und andererseits des Pflegeauftrags im christlichen Sinne.
Für eine unterhaltsame Pause sorgten das Duo Peter Schuster (Flöte) und Gert Ullerich (Gitarre), bevor dann Dr. Stefan Kiefer, Sozialreferent und 3. Bürgermeister der Stadt Augsburg, seine Festansprache hielt mit drei Schwerpunkten:
- Die Stadt Augsburg war von Anfang an Initiator, Unterstützer und Ansprechpartner der Sozialstationen.
- Die sich verändernde Altersstruktur der wachsenden Bevölkerung in Augsburg wird in Zukunft für die Stadtplanung und – entwicklung besondere Bedeutung haben. Inklusion von Benachteiligten wie z.B. Alten, Behinderten, Pflegebedürftigen ist ein wichtiges Anliegen. „Sie alle gehören in die Gesellschaft integriert und sollen nicht nur in Spezialeinrichtungen am Rande leben.“
- Den ambulanten Pflegediensten prophezeit Dr. Kiefer kontinuierliche Zuwächse in ihrer Pflegearbeit („sichere Arbeitsplätze“), auch unterstützt durch die drei Pflegestärkungsgesetze und die Stadt Augsburg, die weiterhin finanziellen Zuschuss leisten wird. Er werde sich auch für die Reduktion unnötiger Pflegevorschriften einsetzen, wofür er einen Sonderapplaus erhielt.
Besonders gewürdigt wurde Josef Ratzinger. Der 3. Bürgermeister und Werner Blochum sprachen ihm im Namen aller ihren Dank und ihre Anerkennung aus für seine ebenfalls 40-jährige ehrenamtliche, verantwortungsvolle Tätigkeit in und für die Sozialstation. Josef Ratzinger bedankte sich sichtlich bewegt und meinte: “Dank und Anerkennung gehören den Mitarbeitern der Sozialstation, die täglich Pflegearbeit leisten“.
Das kleine Kabarett „Herr und Frau Schwarz“ alias Pfarrerehepaar i. R. Heide und Wolfgang Wunderer mit musikalischer Begleitung durch Klaus Türk am E-Klavier unterhielten dann das Publikum mit dem Programm „Pflege – stets taktvoll“ sehr engagiert, ironisch und ausdrucksstark mit Szenen aus der Pflege und dem Seniorenalltag. Die Zuhörer lachten immer wieder begeistert und verabschiedeten das nicht unbekannte Kabarettistenehepaar mit tosendem Applaus.
Bei einem kleinen Imbiss, Getränken und Musikuntermahlung durch das Duo Peter Schuster und Gert Ullerich klang das Jubiläum mit vielen Begegnungen und interessanten Gesprächen am späten Nachmittag aus.
Dr. Stephan Ost und Klaus Lorenz (auch Fotos)