An jenem Tag wächst aus dem Baumstumpf Isais ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.
Jes 11,1
Die Adventszeit ist weit mehr als die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Adventszeit ist Hoffnungszeit! Ein Baumstumpf ist ohne Hoffnung und ohne Leben. Keine Zukunft und keine Perspektive sind zu sehen. Aber: Da kommt etwas Neues hervor, wo es keiner erwartet meldet sich das Leben, wenn auch klein und zart. Und damit gibt es neue Hoffnung, neues Leben, neue Zukunft.
Die Nachrichten und Ereignisse, die einem toten Baumstumpf gleichen nehmen uns bisweilen gefangen. Unsicherheit in Gesellschaft, die Turbulenzen in Kirche und Staat. Krankheit und Spannungen, Unverständnis und das Befürchtung unter dem Leistungsdruck zu zerbrechen bewirken, dass mancher die Hoffnung auf eine gute Zukunft für sich und die Welt schon abgeschrieben hat. Ich bin sicher, in unserer Welt gibt es jedoch auch heute Hoffnungszeichen. Diese kleinen und zarten, manchmal auch ganz unscheinbaren Hinweise im Alltag: da sprosst neues Leben und eine neue Perspektive. Ob wir uns in diesem Advent die Sinne schärfen lassen für solche Zeichen? Hoffnungszeichen – gute Worte, die wir einander zukommen lassen; die gelebte Unterstützung in der Nachbarschaft; die Bereitschaft zu teilen mit jenen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind; eine adventliche Stunde mit Freunden und guten Gesprächen; ein Wort der Versöhnung nach langem Streit, ein Kalenderspruch, der tief im Herzen anrührt… Vielleicht müssen wir uns gegenseitig immer neu helfen unser Bewusstsein zu schärfen für das Reis, das aus dem Baumstumpf hervorgeht. Ich bin dankbar für alle, die sich mit mir und in unseren Gemeinden immer wieder auf diese Spurensuche begeben. Ich bin sicher, dass auch unsere neuen Mitarbeiter Diakon Martin Lehmann und Kaplan Andreas Theurer uns dabei behilflich sind. Ich freue mich, dass sie in unserer Pfarreiengemeinschaft mit uns Hoffnungszeugen sind und wünsche ihnen ein fruchtbares Wirken bei uns.
Ich danke allen Mitarbeitenden in unserer Pfarreiengemeinschaft für ihr Engagement. Zeit und Können in unsere Gemeinschaft einzubringen ist nicht selbstverständlich und auch dies ist ein Hoffnungszeichen, auf das wir uns auch immer wieder gegenseitig aufmerksam machen dürfen.
Eine hoffnungsstarke Adventszeit und ein friedvolles Weihnachtsfest sowie ein gesegnetes Jahr 2019 wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen
Ihr
Pfarrer Nikolaus Wurzer M.A.
mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern