Am Bahnsteig die Kühle der Nacht. Der Lokführer war einsam – ich war es auch. „Komm zu mir nach vorn und fahre mit.“ Auf dem Führerstand der Diesellok durfte ich die gewaltige Maschine starten und den Zug ins Rollen bringen.
„Die Arbeitszeiten sind schwierig…Am schlimmsten ist, wenn einer auf dem Gleis steht… Ich kann nicht mehr ruhig schlafen.“
Vieles, das schwer belastet, nehmen wir mit in die Nacht.
Der von Angst erfüllte David ruft zu Gott: „Sei mir gnädig, und hör auf mein Flehen!“ Er nimmt Zuflucht zum Gebet. „Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten! Du legst mir größere Freude ins Herz, als andere haben bei Korn und Wein in Fülle. In Frieden leg´ ich mich nieder und schlafe ein; denn du allein, Herr, lässt mich sorglos ruhen.“ (Psalm 4). Im tiefsten Dunkel der Nacht ist Gott uns am nächsten.
Thomas Seibert, Pastoralreferent
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