Eine wunderschöne Aussicht auf das Karwendelgebirge, direkt vor mir das quirlige Wasser der Isar. Die warme Luft des Südens mischt sich mit der erfrischenden Kühle aus dem Fluss.
Mein Blick fällt auf eine Entenfamilie, die sich flussaufwärts bewegt. Ein mühsames Unterfangen – denke ich. Doch beim genauen Hinsehen mache ich eine interessante Entdeckung. Die klugen Tiere bewegen sich nicht in der Mitte des Gewässers, wo die Strömung am stärksten ist, sondern am Rand. Dort sind große Steine, umgeben von gegenläufig kreisenden Wasserwirbeln, dazwischen ruhiges Wasser. Mit viel Geschick und wenig Mühe nutzen das die Enten. So kommen sie der Quelle des Flusses immer näher.
Die Entenfamilie hat mich zum Nachdenken gebracht.
Wo geht es lang? Wo will ich hin mit meinem Leben? Am einfachsten wäre, sich mit der großen Masse treiben zu lassen. Ein eigener Weg gegen die Strömung – wie soll das gehen? Manchmal ist es gut, sich an den Rand zu bewegen, um so der Quelle näher zu kommen.
„Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, *
in deinem Licht schauen wir das Licht.“ (Psalm 36)
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