Voller Leidenschaft für eine Sache brennen – das ist gut. Die Kunst besteht darin, das richtige Maß zu finden. Wichtig ist, sich immer wieder Zeit zu nehmen und sich im Gebet auf die inneren geistlichen Quellen zu konzentrieren. Sonst besteht die Gefahr, in der Seele „auszubrennen“.
Der mittelalterliche Theologe und Mitbegründer des Zisterzienser-Ordens, Bernhard von Clairvaux (1090 – 1153), gab Papst Eugen III. einen guten Rat, der noch heute aktuell ist:
„Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst.
Du fragst, an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz anfängt, hart zu werden.
Ja, wer schlecht mit sich umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne dich dir selbst.
Ich sage nicht, tu das immer; ich sage nicht, tu das oft. Aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da.“
Foto: 16. Jh., Kathedrale v. Troyes, gemeinfrei; Quelle: J. Schäfer, Ökum. Heiligenlexikon