Auf Wiedersehen
Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Gemeinden in Göggingen und Inningen,
ich erinnere mich noch gut an den Festgottesdienst zwei Wochen nach meiner Weihe zum Diakon im Oktober 2018, als ich gemeinsam mit den neugewählten Mitgliedern der Pfarrgemeinderäte begrüßt und willkommen geheißen wurde. Ein großartiges Zeichen für die Zusammenarbeit in den Pfarreien und auf der Ebene der Pfarreiengemeinschaft.
Seitdem haben wir in vielfältiger Weise zusammen unseren Glauben gelebt und gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Ich hatte das Privileg, viele Familien auf dem Weg zur Taufe ihres Kindes zu begleiten und den Töchtern und Söhnen die Taufe zu spenden. Dieser Dienst hat mich mit großer Freude erfüllt, denn dabei kommt in besonderer Weise unser Auftrag als Christen zum Ausdruck: den Glauben weitergeben.
Glaube und Kirche leben aus Beziehungen. Unser Glaube bedarf einer lebendigen Gottesbeziehung, um zu wachsen und zu reifen. Und die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden kann nur wachsen und reifen, wo wir Christen uns miteinander auf den Weg machen, den dreifaltigen Gott zu feiern und zu bekennen.
Dankbar blicke ich auf alle Begegnungen und die vielen Beziehungen, die sich daraus entwickelt haben. Für Sie wie für mich war das immer wieder „Neuland“. Danke Ihnen allen, dass Sie sich darauf eingelassen haben.
Doch mir wurde mit der Zeit auch immer mehr bewusst, dass auf der anderen Seite Beziehungen in meiner Wohn- und Heimatgemeinde Herz Jesu abzusterben drohten – Beziehungen, die über viele Jahre gewachsen waren.
Und so habe ich mich schweren Herzens entschieden, zum September als Diakon nach Herz Jesu zu wechseln.
In Ihrer Pfarreiengemeinschaft habe ich mich die ganze Zeit sehr wohl gefühlt – angefangen von meinem Praktikum und nun die letzten beiden Jahre. Ich bin dankbar für das Wohlwollen, das mir von allen Seiten entgegengebracht wurde, und die stets angenehme Zusammenarbeit mit Pfarrer Nikolaus Wurzer und dem Pastoralteam, den Gremien und den Gemeinden.
Ihnen allen wünsche ich Gotte reichen Segen mit dem nachfolgenden Gedicht von Wolfgang Metz aus dem Band „die liebe Christi drängt uns“.
Herzliche Grüße
Ihr
Martin Lehmann
GOTTvertrauen
glauben heißt
GOTT vertrauen
trotz aller wirklichkeitszweifelvertrauen
dass GOTT das entscheidende wirkt
und wir nur handlanger sindvertrauen
dass GOTT in seiner kirche wirkt
obwohl wir die unsere erhalten wollenvertrauen
dass GOTT in jedem von uns wirkt
und dass beziehung mehr wert ist als strukturvertrauen
dass GOTT heute wirkt
und nicht irgendwie gestern oder morgenvertrauen
dass GOTT das entscheidende wirkt
und dass ich teil seiner wirklichkeit sein darf