Das mit neuen Personen erweiterte Team der Hauptamtlichen hat sich nach längerer Corona-Pause im Exerzitien Haus St. Paulus in Leitershofen zusammengefunden, um die pastoralen Projekte für das kommende Jahr in den Blick zu nehmen. Frau Gabriele Schorer, die neue Sekretärin, und Herr Diakon Artur Waibl, der seine Pastoral im Sinne von Glaubenswegen gestalten wird, freuen sich auf die Arbeit in unserer Pfarreiengemeinschaft.
Ein Text aus dem Markusevangelium (9,30 – 37) gab dem Team wichtige Impulse: Die Botschaft Jesu war für die Menschen schon damals nicht immer verständlich. Diese Erfahrung ist für die Kirche unserer Zeit von zunehmender Brisanz. Was tun?
Der Rangstreit der Jünger und die Frage, wer von ihnen der Größte sei, verweist auf etwas sehr Menschliches. Die Reaktion Jesu: „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.“ Es geht um Macht und Ohnmacht. Gott ist auf der Seite der Kleinen, was in der liebevollen Geste des In-den-Arm-Nehmens wunderschön zum Ausdruck kommt.
Und so ergab sich eine gute Überleitung zu dem Motto, das Pfarrer Nikolaus Wurzer in den Mittelpunkt stellte: „Menschen sind Worte, mit denen Gott seine Geschichte erzählt“ (Edward Schillebeeckx). Und „Gottes Sehnsucht ist der Mensch.“ Für die Arbeit in unserer Pfarreiengemeinschaft bedeutet das, gezielt Orte des Alltags aufzusuchen, um konkrete Begegnungen zu ermöglichen, denn davon lebt eine Gemeinde. So ist am 14. und 28. Oktober vormittags wieder ein kirchlicher Info-Stand am Wochenmarkt im Neubaugebiet von St. Johannes Baptist geplant, diesmal in Zusammenarbeit mit der Caritas – ein sehr bewährtes und erfolgreiches Konzept. In diese Linie passt ebenfalls sehr gut ein von Nikolaus Wurzer angestoßenes neues Format: „Blickpunkt Mensch“. Jede Woche schreiben bis zum Aschermittwoch die pastoralen Mitarbeiter und optional auch alle anderen des Teams im Newsletter der Pfarreiengemeinschaft einige kurze Sätze über eine menschliche Begegnung. Dem entspricht der von Wurzer betonte Grundsatz: „Die Zukunft der Kirche ist eine Kirche der Laien.“ Damit ist gemeint, dass alle Aktivitäten vom Volk Gottes ausgerichtet sind und das Volk Gottes noch stärker einzubeziehen ist. Wichtig ist ihm zudem, die Zuversicht und die Freude an der pastoralen Arbeit beizubehalten, denn: „Die Kirche wird nicht untergehen.“ Bei der Frage nach zukunftsfähigen Formen seelsorglichen Handelns darf vertrauensvoll im Hintergrund stehen: „Das Reich Gottes wächst an ganz vielen Orten, wo wir es nicht sofort sehen.“
Thomas Seibert
Bild: Dr. Joachim Schlosser