Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarreiengemeinschaft begegnen täglich vielen Menschen. In den nächsten Wochen lesen Sie in kurzen Blitzlichtern von den Begegnungen.
Von seiner Reise nach Jordanien brachte mir der Kollege ein selbst fotografiertes Bild mit. Es ist darauf der Gedenkstein auf dem Berg Nebo zu sehen, von dem aus Mose in das gelobte Land blickte. Dieses Papierbild steckte ich in mein Gebetbuch, und so begleitet es mich täglich – so, wie mich auch der Kollege täglich begleitet, der es aufgenommen hat. Ist es nicht so, dass wir in unserem Beten jedes Mal mit einem Blick ins gelobte Land beschenkt werden? – Ein wirklich wertvolles Geschenk!
“Ich habe schon gemeint, dass das viele Beten keinen Wert hat. Doch dann kam dieser Arzt, der uns helfen konnte. Ein Geschenk des Himmels – ein Engel. Ich bin Gott so dankbar.”
Beim Trauergespräch kommen wir auf die kirchliche Verankerung zu sprechen.
„Der Pfarrer [NN] in [XY] hat mich aus der Kirche rausgetrieben.“
„Rausgetrieben? Also davongejagt und Hausverbot erteilt?“
„Natürlich nicht, aber ich bin wollte halt nicht mehr hingehen“.
„Und warum nicht?“
„Weil ich […] habe und er meinte, das passt nicht zum Christsein.“
Hinterher frage ich mich: Hatte der Pfarrer damals so unrecht, oder hat er es bloß lieblos „rübergebracht“ oder passte da vielleicht wirklich etwas nicht zusammen?
Vor mir sitzt ein Gemeindemitglied, das bereits einen Termin beim Standesamt zum Kirchenaustritt hat. Es ist sich ergeben, dass wir vor diesem Schritt noch diesen Kontakt haben. Ich bedauere den Entschluss, muss ihn aber respektieren.
Foto-Element in der Grafik: Peter Weidemann auf Pfarrbriefservice