fing genauso an, wie das alte aufgehört hat. Ermüdet blickte ich auf das Vergangene zurück. Und so kam es, dass ich schon eine gute Stunde vor dem Jahreswechsel zu Bett ging. Das ist nicht schlimm. Denn ein gesunder Schlaf ist die Voraussetzung dafür, sich auf das Neue in guter Weise einzulassen. Es geht weniger um die großen Vorsätze zu nächtlicher Stunde, die dann doch nicht eingehalten werden, sondern um einen wachen und aufmerksamen Geist für die Zukunft. Was wird Gott im neuen Jahr schicken? Welche Antworten werde ich geben?
Zum Schmunzeln brachte mich ein nachdenkliches Neujahrsgebet von Hermann Josef Kappen, Pfarrer von St. Lamberti, Münster.
Herr, setze dem Überfluss Grenzen
und lasse die Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen
und auch Geld keine falschen Leute.
Nimm den Ehefrauen das letzte Wort
Und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere unsere Geschäftsleute und Beamten,
die wohl tätig, aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein besseres Deutsch
Und den Deutschen eine bessere Regierung.
Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen.
Aber nicht sofort!
Das Gebet stammt übrigens aus dem Jahr 1883! Seine sprachliche Frische hat es nicht eingebüßt.
Was auch kommen mag – ich möchte meinen Humor beibehalten. Nur wer voll Vertrauen ist, kann aus tiefem Herzen fröhlich lachen.
Ein gutes und glückliches Neues Jahr, erfüllt von Zuversicht und Lebensglück, wünscht herzlich
Thomas Seibert
Bild: pixabay