ist der Titel eines Songs, der zum Welt-Friedenstag 1981 in Ost-Berlin von der Rockgruppe „Karat“ einem großen Publikum vorgestellt wurde – ein Riesenerfolg. Es herrschte der kalte Krieg. Eine Zeit, die vergessen schien. Nun ist sie wieder da – wie ein böses Erwachen nach einem Traum. Die von Samuel Cohen erfundene Neutronenbombe galt damals als neue taktische Wunderwaffe. Das Projekt ließ man aus ethischen Gründen wieder fallen. Gott sei Dank! Soviel zum Hintergrund dieses Liedes:
„Tanzt unsere Welt mit sich selbst schon im Fieber? / Liegt unser Glück nur im Spiel der Neutronen?…
Wird nur noch Staub und Gestein, ausgebrannt allezeit, / Auf der Erde sein?…
Fliegt morgen früh um halb drei nur ein Fluch und ein Schrei / Durch die Finsternis?
Muss dieser Kuss und das Wort, das ich dir gestern gab, / Schon das Letzte sein?
Soll unser Kind, das die Welt noch nicht kennt, / Allezeit ungeboren sein?
Uns hilft kein Gott, unsre Welt zu erhalten!“
Die Welt kann so dunkel werden, dass wir Gott nicht mehr spüren. Wo ist Gott in diesen Tagen? Mein Mund bleibt stumm. Ich denke an einen Text des Propheten Jesaja aus dem Alten Testament, der im 8. Jahrhundert v. Chr. eine Friedens-Vision hatte. Eine Welt ohne Gewalt:
„Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen. Ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an. Ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen…“ (Jesaja 11, 6-9).
Die Welt ist nicht besser geworden. Enttäuschung, Angst und Verzweiflung breiten sich aus. Und dennoch: Das letzte Wort ist nicht gesprochen.
Die Russen wollen mit den Amerikanern ihr Weltraum-Projekt fortsetzen. Dann können sie ihn gemeinsam von oben sehen – den blauen Planeten, die wunderbare Schöpfung Gottes.
Thomas Seibert
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