Es gibt unglaublich viel zu erzählen, weil wir unglaublich viel erlebt haben in Rom. Für die internationale Ministrantenwallfahrt 2024 hatten sich 50.000 Minis angemeldet, und bei der Audienz auf dem Petersplatz mit dem Papst waren es dann doch 70.000 aus 19 Nationen. Diese Zahlen lassen aufhorchen, und dennoch ist das Erleben, das Zugehören zu dieser großen Gemeinschaft, das Beten und Singen, die Gespräche, der Jubel, das Tauschen von Tüchern, Stickern u.a. einfach unbeschreiblich. In dieser riesigen Gemeinschaft wie auch in der Gruppe aus unserer Pfarreiengemeinschaft Göggingen-Inningen hat sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Wesentliches ereignet. Dass uns der Glaube an Jesus miteinander verbindet und hier in Rom zusammenführt, war deutlich erlebbar und begleitete uns durch alle fünf Tage. Ganz nach dem Motto der Wallfahrt „Mit dir!“
Diese großartigen Eindrücke wollen auch verarbeitet sein und so ist es nicht verwunderlich, dass auch mehrere Tage später beim Schließen der Augen ein Kurzfilm abläuft. Vielleicht die Gottesdienste zur Eröffnung oder zum Abschluss in der Lateranbasilika mit 3000 Minis aus dem Bistum Augsburg, dem Jugendpfarrer des Bistums Tobias Wolf und unserem Bischof Bertram. Oder es kommt einem der atemberaubende Ausblick von der Kuppel des Petersdoms in den Sinn, die Gräber des Apostels Petrus, des Apostels Paulus, oder der hl. Katharina von Siena. Sehr ergreifend waren für uns die Calixtus Katakomben – ein Gang in großer Dankbarkeit und Ehrfurcht durch die unterirdischen Friedhöfe von Mitgliedern der Römischen Urgemeinden. Faszinierend auch, dass man in Rom nur um die nächste Ecke zu gehen braucht, und es steht da eine riesige wie auch herrlich ausgestattete Kirche mit einer ganz eigenen Besonderheit. All das ist jetzt mit geschlossenen Augen zu sehen.
Die 14 Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus unserer Pfarreiengemeinschaft reisten in einem Bus zusammen mit Minis aus Göggingen-Bergheim, Haunstetten und Hochzoll, insgesamt 55 Personen, die sich in diesen Tagen auch besser kennenlernen konnten. Franziska aus Haunstetten brachte uns das antike Rom nahe. Beim Ausblick vom Kapitolshügel auf das Forum Romanum erklärte sie Tempel, Markthallen, Triumphbögen und das damals bereits bestimmende menschliche Bedürfnis nach Geltung und Macht. Auch wenn wir nicht in das Colosseum hinein gehen konnten, so durften wir die Größe und Wucht des Bauwerks erleben waren fasziniert von diesem antiken Amphitheater, dem größten seiner Art, das je gebaut wurde.
Viel Freude machte uns die leibliche Versorgung der Gruppe. In ganz unterschiedlicher und doch immer hervorragenden Weise durften wir Pizza und Pasta genießen. Nicht fehlen durfte der herrliche Espresso wie auch das wunderbare Gelato. Wichtig ist bei einer Temperatur von 35 bis 38 Grad das Trinkwasser. Die vielen Trinkbrunnen in Rom wurden von uns durchaus zum Auffüllen unserer Flaschen genutzt, jedoch auch darüber hinaus als Einladung zur freiwilligen und manchmal unfreiwilligen – immer jedoch angenehmen – Erfrischung. So konnte ein Halt unserer Gruppe am Brunnen schon einmal eine halbe Stunde dauern.
Unser eingangs erwähnter geistlicher Weg kam täglich durch mehrere Ereignisse zum Ausdruck. Auch wenn alle ihre eigenen Gedanken zum Gebet hatten und auch eigene Menschen im Herzen, für die gebetet wurde, so trafen wir uns an wichtigen Stellen zum gemeinsamen Impuls. Seien es die Gebete und Lieder im Bus während der Fahrt, bei St. Paul vor den Mauern, oder auch einfach kurze Besuche in Kirchen, der Angelus oder das Entzünden eines Lichts. Unsere gemeinsame hl. Messe in San Clemente war dabei sicher ein Highlight. Durch ihre drei Stockwerke aus dem antiken Heidentum, der antiken christlichen Basilika wie auch der späteren oberirdisch stehenden Kirche, ist San Clemente allein als Bauwerk schon eine Reise durch die Geschichte und gibt einem Gottesdienst von daher schon ein mächtiges Gewicht. Dazu kommt, dass der Patron, der heilige Clemens, Bischof von Rom, ein Märtyrer in der Ukraine wurde, genauer gesagt auf der Insel Krim. Es kommt also auch ein ganz aktueller Bezug hinzu, der uns sehr beschäftigt hat.
So durften wir auf ganz unterschiedliche Weise die Stadt Rom „atmen“. Unser Treffen mit Bischof Bertram auf dem Campo Santo Teutonico, bei dem auch große kirchliche und theologische Themen zur Spache kamen, gehört genauso dazu wie der Spaziergang durch das nächtliche Rom mit Straßenkünstlern, Eis, Focaccia, Getränken, beleuchteten Gebäuden und vielen, vielen Menschen! Auch das Warten in den Schlangen vor den Sicherheitskontrollen konnte gut gestaltet werden, wenn Jet-JPT einen Kurzführer zusammengestellt hat, der dann für alle vorgelesen wird.
Unseren großzügigen Sponsoren sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön gesagt wie vor allem auch ein Vergelt´s Gott. Alle Unterstützung finanzieller Art wie auch die Verbundenheit im Gebet haben diese großartige Wallfahrt der Ministranten ermöglicht. Vielen herzlichen Dank für die unvergesslichen Erlebnisse!
Die Wallfahrergruppe mit Diakon Artur Waibl
Bilder und Filme gibt es auch auf den den Seiten des Bistums und des Bischöflichen Jugendamts:
https://bja-augsburg.de/Fachbereiche/Ministrantenpastoral/Romwallfahrt-2024
https://bistum-augsburg.de/Nachrichten/Tag-5-Buon-viaggio-buon-inizio!_id_0