Mein Vater war Mitglied der IG-Metall. So nehme ich seit längerem mit tiefer Betroffenheit wahr, wenn bedeutende Unternehmen fast täglich ankündigen, Werke zu schließen, Standorte zu verlagern und tausende von Stellen abzubauen. Hinter den Zahlen stehen Menschen, die in Not und Verzweiflung geraten. Mein Sohn arbeitet nicht mehr bei VW und spricht vom Auswandern. Er ahnt eine sehr schwierige Zukunft. Die gegenwärtigen Krisen scheinen sich jetzt immer schneller auszuweiten und bei vielen zu persönlichen Lebenskrisen zu werden.
Warum sind wir als Gesellschaft und auch persönlich in diese Lage hineingeraten? Jetzt ist die Zeit, um zu lernen, wie es auf andere Weise weitergehen kann.
In einem Text des Evangelisten Lukas, der damals eine große endzeitliche Krise vor Augen hatte, heißt es im Kapitel 21:
„Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen…“ (V 26). Ebenso heute.
Was gibt Hoffnung in dieser Lage? Was hilft? Einige Tipps des Lukas:
Erstens: „Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe“ (V 28). – Den Kopf nicht hängen lassen. Denn eine Krise ist eine Zeit der Entscheidung, etwas zu verändern, persönlich und gesellschaftlich. Christen dürfen dabei auf Gottes Hilfe vertrauen.
Zweitens: „Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren“ (V 34). Leichter leben!
Drittens: „Wacht und betet allezeit“ (V 36). – Mit aufmerksamem Blick die Dinge wahrnehmen, auch das Gute (!) und gute Beziehungen pflegen: zu mir selbst, zu anderen und zu Gott! Wann? Jetzt!
Mein Sohn hat sich etwas Neues gesucht und ist wieder zuversichtlich.
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen im Advent und Mut zur Veränderung!
Thomas Seibert, Diplomtheologe
Bild: pixabay
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